Anschrift

Amselstraße 22
67742 Lauterecken

Kontakt

 (06382) 9230 0
 (06382) 9230 22

Öffnungszeiten

7:30 Uhr-15:00 Uhr (Mo-Do)
7:30 Uhr-14:30 Uhr (Fr)

Aktuelles aus dem VGL

Exkursion zur Hölle des Ersten Weltkrieges

Sie war eine der blutigsten Schlachten des Ersten Weltkriegs: die Schlacht um Verdun, eine strategisch wichtige Stadt in Frankreich, wo an 300 Tagen des erbarmungslosen Kampfes hunderttausende Soldaten wie Munition in einem aussichtslosen Ringen um jeden Zentimeter Boden verfeuert wurden. Um die Geschichte und die Bedeutung dieses Ereignisses besser zu verstehen, unternahmen wir am Montag, den 8. Juli, eine Exkursion zur Hölle des Ersten Weltkrieges, mit dem Ziel, durch die Besichtigung mehr über Verdun und die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ zu erfahren.

Unser Ausflug, der von der Bundeswehr organisiert sowie bezuschusst und von Herrn Baus von dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge fachlich äußerst kompetent begleitet wurde, begann früh am Morgen um 7 Uhr am VGL. Nach einer dreistündigen Busfahrt erreichten wir unser erstes Ziel: das Fort Douaumont. Dieses Fort, das größte der Festungsanlagen um Verdun, spielte eine zentrale Rolle in der Schlacht. Hier, tief unter der Erde, lebten die Soldaten ohne Tageslicht, in feuchter, stickiger Luft und in ständiger Angst vor Angriffen. Wir konnten förmlich die Schrecken des Krieges spüren, die hier vor über hundert Jahren stattfanden.

Nach dem Besuch des Forts fuhren wir weiter zum Mémorial de Verdun, einem Museum, das an die Schlacht erinnert. Hier bekamen wir in einer großen Ausstellung zahlreiche Exponate zu Gesicht, die das Leben der Soldaten an der Front veranschaulichten. Besonders beeindruckend war die Nieuport 11, ein französisches Jagdflugzeug, das im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde.

Nach einer Stärkung ging es weiter zu einem Soldatenfriedhof, auf dem unzählige weiße Kreuze stehen, die sich endlos über das Feld erstrecken und bei uns allen einen bleibenden Eindruck hinterließen. Jedes Kreuz steht für einen gefallenen Soldaten, und die schiere Anzahl der Gräber machte uns die ganze Tragweite des Krieges auf erschreckende Weise bewusst. Dieser Friedhof ist Teil des Beinhauses von Douaumont, einer nationalen Grabstätte für die Gebeine von Gefallenen, die nach der Schlacht nicht identifiziert werden konnten. Im Beinhaus selbst, das wir anschließend besichtigten, werden die Gebeine von über 130.000 Soldaten aufbewahrt. Dieser Ort ist der Stille und des Gedenkens gewidmet und berührte uns tief.

Weiter führte uns der Weg zu unserem letzten Halt: das Dorf Fleury-devant-Douaumont. Dieses wurde während der Schlacht um Verdun vollständig zerstört und danach nie wieder aufgebaut. Noch immer liegen dort unzählige Knochen von Gefallen tief unter der Erde. Ein trauriger, wenn auch zugleich faszinierender Fakt, der die Schrecken des Krieges verdeutlicht. Nur schwer konnten wir uns vorstellen, dass hier einst Menschen lebten und arbeiteten, bevor der Krieg alles zerstörte.

Nach einem langen Tag voller bewegender Eindrücke reflektierten wir noch über die Erlebnisse des Tages und traten schließlich die Rückfahrt zur Schule an, wo wir wieder um 19 Uhr mit einer Vielzahl an neuen Erkenntnissen im Gepäck eintrafen.

Die Exkursion nach Verdun wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben, weil sie uns verdeutlicht hat, wie wichtig es ist, die Vergangenheit zu verstehen, um die Zukunft friedlicher zu gestalten. Wie es einst der Philosoph George Santayana formulierte: „Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“

 

Moritz Jung (10b)